Name: Kevon Reitti (Kevon Luonnonpoisto)
Lage: Finnland, Lappland
Länge: 63 km
Dauer: 3-5 Tage
Schwierigkeit: mittel (man sollte Höhen sowie Treppen mögen, da es manchmal etwas steil ist)
Eine Wanderung durch das strikte Naturreservat Kevo (Kevon Luonnonpuisto) führt einen durch die wunderschöne Vielfalt, welche die Natur Lapplands zu bieten hat: Kilometerweite Sicht über die baumlosen Fjells, Wälder aus Zwergbirken, die manchmal kaum größer als man selber wirken, weite, offene Moore und schließlich das Herzstück des Naturreservates: der 40 km lange und bis zu 80m tiefe Canyon, der die Landschaft durchschneidet und durch den der Fluss Kevojoki fließt.
Das strikte Naturreservat wurde erschaffen, um die sensible Natur des Canyons und seiner Umgebung zu schützen. Im Inneren des Canyon herrscht nämlich ein besonderes Mikroklima, welches die Artenvielfalt sowohl von Pflanzen als auch von Tieren begünstigt. Denn an den steilen Hängen des Canyons bleibt nur wenig Schnee liegen und die Sonne schmilzt den verbliebenen Rest. Dadurch können sich hier seltene Pflanzen ansiedeln, die man in der Umgebung vergeblich sucht. Deshalb gibt es ein paar Dinge mehr zu beachten als bei anderen Wanderwegen.
Sehenswertes
Sulaoja – Quelle
Die Sulaojaquelle befindet sich nahe des südlichen Parkplatzes auf dem kleinen Naturpfad. Die Quelle ist ein heiliger Ort in der Tradition der Samen, dem indigenen Volk Skandinaviens.
Kevo Canyon
Auf ca. halber Strecke des Weges eröffnet sich einem der Blick über den Kevo Canyon: bewaldete und felsige Hänge mit dem Kevojoki am Grund des Canyons.
Fiellu – Wasserfall
Aus 26m Höhe fällt das Wasser des Fiellujoki in den Kevo Canyon, ehe er in den Kevojoki mündet. Man kann beinahe direkt bis an den Fuß des Wasserfalls gehen und den tosenden Wassermassen lauschen.
Njakaljärvi – Seen
Im nördlichen Teil des Weges verbreitert sich der Kevojoki und trägt hier den Namen Njakal-Seen (Njakaljärvi), einer Seenkette, die teilweise über 100m tief ist.
Buvrrásjärvi
Am Nordende des Weges, wenn er nach Osten abbiegt eröffnet sich einem eine wunderschöne Aussicht über das Tal des Buvrrásjärvi. Im Gegensatz zum Kevo-Canyon sind die Hänge durchgängig bewaldet und das breite Tal ist neben Birken vermehrt mit Kiefern und Fichten bewachsen.
Anfahrt
Die Anfahrt kann sowohl mit dem eigenen Auto, wie mit dem öffentlichen Bus erfolgen, da sich an beiden Endpunkten sowohl ein Parkplatz wie auch eine Bushaltestelle befinden.
Bus
Der Eingang im Süden befindet sich an der Haltestelle Sulaoja, die man mit dem Bus entweder von Karigasniemi oder von Inari erreicht. Der Eingang im Norden befindet sich an der Haltestelle Kenesjärvi, die man mit dem Bus entweder von Utsjoki oder Inari erreicht. Der Bus fährt täglich nur 1x. Einen kleinen Nachteil hat die Anfahrt über Inari, da der Bus einen immer so absetzt, dass man erst gegen Abend starten kann.
Auto
Für Autos befinden sich an beiden Startpunkten Parkplätze. Sollte man den Weg als ganzes wandern, ergibt sich das Problem, zurück zum Auto zu kommen. Hierfür sind mit dem Bus 6-8 Stunden einzuplanen.
Taxi
Von dem Gebrauch eines Taxis würde ich abraten, da sie sehr, sehr teuer sind auf lange Strecken gerechnet (20km = 30-50€)
Begehungszeit
Um die einzigartige Umwelt des Kevogebietes zu schützen darf das Gebiet zu bestimmten Zeiten nicht betreten werden: So darf man de Canyon nur vom 15.06. – 15.10. betreten und die Fjellregion vom 01.05. – 15.10. Auf Skiern darf die Fjellregion vom 16.10.-30.04. betreten werden, während der Canyon nur bis zum 30.03.
Somit kann man den Kevotrail nicht zwischen 01.04. und 14.06. begehen.
Infrastruktur
- 62,5 km Wegstrecke
- 14 Lagerplätze zum Campen (samt Trockentoilette und Mülltonnen)
- 1 Open Wilderness Huts für Übernachtungen entlang des Wanderweges (weitere auf angrenzenden Wegen)
- 1 Torfhütte und 1 Schutzhütte (weitere entlang angrenzender Wege)
Hier geht es zu detaillierteren Infos

Wegegebot
Im Kevo strict nature reserve ist es nicht erlaubt abseits der Wege zu wandern, um die einzigartige und sensible Natur zu schützen. Während des Winterhalbjahres darf man sich auf Skiern auch abseits der Wege bewegen.
Watstellen
Während der Wanderung müssen der Kevojoki und seine Nebenflüsse mehrmals überquert werden. Hierfür wurden an geeigneten Stellen Seile angebracht, welche die Überquerung erleichtern. Je nach Wasserstand des Flusses werden aber eigentlich nur die Beine nass.
Bildliche Eindrücke
Handynetz
In großen Teilen des Kevo – Gebietes ist der Handyempfang sehr schlecht oder meist gar nicht vorhanden. Dies solltest du im Kopf haben, wenn du den Trip planst. Informiere mindestens eine Person über deine Wanderroute. Das GPS-Signal ist dafür aber erste Sahne.
Link zur Netzabdeckung von Telia
weitere Wege
Nature Trail (2 km)
Am Südende des Naturreservates befindet sich der Sulaoja – Naturpfad zur Sulaojaquelle. Der 2km lange Weg bietet sich für einen kleinen Nachmittagsspaziergang an. An verschiedenen Tafeln wird auf die Besonderheiten der Gegend hingewiesen. Leider sind diese Tafeln jedoch nur in Finnisch und Samisch beschriftet (soweit ich sie gesehen habe).
Kuivi Trail (~ 86 km)
Der Kuivi Trail (oder auch Guivi Trail) ist ein Rundweg von ca. 86 km, der am Südparkplatz (Sulaoja) startet. Er führt in einem großen Bogen über die Fjellregion ehe er nahe des großen Wasserfalls wieder in den Kevo-Trail mündet. und entlang des Canyon zurück führt. Sein Höhepunkt ist der Guivitunturi, der Höchste Berg (640m) der Region von dem man eine unglaubliche Aussicht über die Umgebung hat. Natürlich kann man den Weg auch vom Nordparkplatz kommend machen. Dann wäre er knapp 110 km lang.
Nützliche Links
- Nationalpark-Seite (in englisch)
- Kartenmaterial
- Netzabdeckung Telia
- Wettervorhersage
- Busverbindung vor Ort
- Tourvideo
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